Das Wasser strömt aus einer Verteilerkammer durch eine horizontale Platte mit speziell entwickelten Düsen, wodurch Wasserstrahlen entstehen. Die Strahlen gelangen in eine Kammer, die mit flüssigem Sauerstoff angereichert ist. Die Düsen treffen ca. 20 cm unterhalb der Platte auf die Oberfläche der Wasseroberfläche. Die Düsen blasen Sauerstoffblasen ins Wasser, wodurch ein "Nebel aus Blasen" entsteht. Dadurch wird sichergestellt, dass sich der Sauerstoff gut mit dem Wasser vermischt und sich hier, in der Auflösungszone, der Sauerstoff im Wasser auflöst. Sauerstoffblasen, die in der Sauerstoffkammer an die Oberfläche steigen, werden mit den Wasserstrahlen wieder nach unten gesaugt und so "wiederverwendet".
Schließlich fließt das mit Sauerstoff angereicherte Wasser durch einen Auslauf und versorgen so die Teichanlage.
Effizienz des Systems
Die Effizienz des Jetplattformsystems hängt von der Größe des Blasennebels ab, was wiederum von der Position der Düsen, ihrer Höhe über der Wasseroberfläche sowie ihrem Durchmesser und ihrer Form abhängt. Das System muss unter Berücksichtigung der gebotenen Überlegungen dimensioniert und ausgelegt werden.
Die Wassermenge über den Düsen, d.h. in der Verteilerkammer, erfordert eine Mindesthöhe, um die am besten geeigneten Wasserstrahlen von der Platte bis zur Wasseroberfläche der Auflösungszone zu erzeugen. Darüber hinaus sind die Wasserströmung und die Anordnung der Düsen in der Platte entscheidend, wobei die richtige Größe der Düsen, ihre Form und den Abstand zwischen ihnen von Bedeutung sind. Ein gutes Design einer Jetplattform erfordert auch, dass der Raum zwischen der Platte mit den Düsen, wo die Düsen ihre Reise durch die mit Sauerstoff angereicherte Kammer beginnen, und der Wasseroberfläche der Auflösungszone flexibel ist, was eine Anpassung der Auflösungsrate ermöglicht.
Ungelöster Sauerstoff in der mit Sauerstoff angereicherten Kammer birgt die Gefahr, dass in dieser Kammer ein unangemessener Überdruck entsteht. Dadurch wird der Wasserfluss aus der Verteilerkammer verlangsamt. Um dies zu vermeiden, lässt ein vertikales Entlüftungsrohr überschüssiges Gas aus der Kammer entweichen. Ein Ende des Entlüftungsrohrs befindet sich unmittelbar unter der Oberfläche des sauerstoffhaltigen Wassers in der Lösungszone und öffnet sich so automatisch, wenn der Überdruck in der Kammer die Wasseroberfläche auf ein niedrigeres Niveau drückt.
Eine effiziente Jetplattform erfordert einen Höhenunterschied von ca. 75 cm zwischen der Wasseroberfläche in der Verteilerkammer und der Wasseroberfläche im Auslauf. Dies kann oft mit der natürlichen Schwerkraft erreicht werden. Ist dies nicht möglich, kann eine relativ energieeffiziente Propellerpumpe eingebaut werden. Um eine Erhöhung des Sauerstoffgehalts des Wassers um 8 mg/l (Wassertemperatur 15 °C) zu erreichen, verbraucht eine Jetplattform, die auf dem Anheben von Wasser mittels einer Propellerpumpe basiert, ca. 0,8 kWh pro kg gefördertem Sauerstoff.
Die Erfahrung zeigt, dass je tiefer die Konstruktion aus Düsenplatte, sauerstoffangereicherter Kammer und Auflösungszone im Vergleich zur Wasseroberfläche in den Teichen liegt, desto höher kann ein Ausnutzungsgrad des flüssigen Sauerstoffs erreicht werden. Die Erfahrung zeigt auch, dass die Auflösungszone mit einer Wassertiefe von 2-3 m gut zu funktionieren scheint.
Entgasung vor der Sauerstoffanreicherung
Wichtig zu wissen ist, dass das Wasser durch die Anreicherung mit flüssigem Sauerstoff nicht "erfrischt", sondern lediglich mit Sauerstoff gesättigt wird.
Alle Entgasungen sollten vor der Sauerstoffzufuhr abgeschlossen sein. Zu diesem Zweck haben zahlreiche Fischfarmen einen Kolonnenbelüfter (zur Entgasung) und eine anschließende Jetplattform (zur Sauerstoffanreicherung) installiert. Auf diese Weise wird das Wasser vor der Sauerstoffzufuhr entgast und es gibt eine zusätzliche Win-Win-Situation, da man nur eine Pumpe installieren muss, anstatt eine für jedes einzelne Gerät. Wenn beide Geräte einen Hub von 0,7 m benötigen, hat eine Propellerpumpe mit einer Hubkapazität von 1,4 m typischerweise einen höheren Wirkungsgrad als eine Pumpe, die nur 0,7 m hebt.
BioFarm – Das Expertenteam von BioMar
Es ist wichtig, den Sauerstoffgehalt in den Fischteichen zu überwachen. Für Regenbogenforellen empfehlen wir in der Regel 70 % am Auslauf bei 15 °C.
Das technische Beratungsteam von BioMar, BioFarm, bietet Unterstützung beim Management von Sauerstoff und anderen Themen des Fischfarmmanagements. Für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an ihren zuständigen Ansprechpartner bei BioMar oder das für Ihren Bereich zuständige BioFarm-Team.
Besuchen Sie das BioFarm-Video zum Thema Sauerstoffmanagement